Eine Zeichnung von 5 verschiedenen Frauen Die Frauen sind unterschiedlich alt.Eine Frau sitzt im Rollstuhl. 2 Frauen tragen Röcke. 3 Frauen tragen Hosen.
Feminismus, Frauenbewegung & regionale Projekte

Frauen* im Fokus

Frauen* stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir machen uns dafür stark, dass es nicht nur im Frauenzentrum so ist. Wir bilden weiter und wir informieren. Um sichtbar zu machen, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft davon profitieren, wenn wir uns gemeinsam für die Interessen von Frauen* einsetzen. Denn das ist auch nach vielen Jahren der Frauenbewegung immer noch keine Selbstverständlichkeit.

Frauenbewegung in Dresden

Schon in der DDR war Dresden ein wichtiges Zentrum für Aktivist*innen. Wie überall im Land entwickelten sich vor 1989 auch hier vom Staat unabhängige Frauengruppen. Nach der Wende war die Frauenbewegung mit großen Problemen konfrontiert. Heute versucht eine junge Generation die Erfahrungen von ost – und westdeutschen Frauen* zusammenzuführen.

In der DDR gab es sowohl eine staatliche als auch nichtstaatliche Frauenbewegung.

In der DDR gab es sowohl eine staatliche als auch nichtstaatliche Frauenbewegung.
Der „Demokratische Frauenbund Deutschlands“ (DFD) war eine Massenorganisation unter Führung der amtierenden Sozialistischen Einheitspartei (SED). Um sich unabhängig von dessen staatlichen Strukturen zu machen, entstanden Ende der 1970er Jahre mehrere Strömungen, im Rahmen derer sich die Frauen* eigenständig organisierten – was in der DDR so nicht erwünscht war. Mit den „Frauen* für den Frieden“ entstand eine Gruppe, die Teil der Friedensbewegung war und in Städten wie Leipzig, Dresden, Schwerin oder Erfurt wirkte. Daneben gab es die kirchlichen Frauengruppen, die zurück auf traditionelle Frauenarbeit der Kirchen gingen. Und da Homosexualität in der DDR tabuisiert war, stellten die neugegründeten Lesbengruppen einen wichtigen Schutzraum für Frauen* dar. Ab Mitte der 1980er Jahre vernetzten sich die unterschiedlichen Gruppen und Akteur*innen zunehmend untereinander. So wurden neue Kontakte geknüpft, es entwickelte sich landesweiter Austausch – und regelmäßige Veranstaltungen über die eigene Region hinaus. Beispielsweise veranstalteten die Lesben vom „Arbeitskreis Homosexualität in der Kirche“ seit 1985 das Dresdner Frauenfest für Lesben. Dabei waren die Gruppen und Strömungen der unabhängigen Frauenbewegung stets der Überwachung durch den Staat ausgesetzt, der das Ziel hatte, sie zu zersetzen. Die Akteur*innen setzten sich daher mit großem persönlichen Risiko für Gleichberechtigung in der Gesellschaft ein.

Mit dem Hochgefühl und der Aufbruchstimmung der „Wende“ glaubten die Frauengruppen der DDR daran, endlich mitgestalten zu können. Es entstanden viele Frauenzentren und weitere Orte, in denen die Aktivist*innen wirkten. 1990 gründete Karin Dauenheimer beispielsweise das Frauen*bildungszentrum in Dresden. Sie war eine der bekanntesten Vertreterinnen der städtischen Frauenbewegung und hatte noch in der DDR den „Arbeitskreis Homosexualität in der Kirche“ gegründet. Bald jedoch hatte die Realität die Frauen* eingeholt: Arbeitslosigkeit, Existenzangst und die permanente Auseinandersetzung mit Feministinnen aus dem Westen der Republik erschwerten die Arbeit. Denn die Ostfrauen galten im Westen als naive Muttis, während die Westfrauen als arrogante Emanzen wahrgenommen wurden. Zusätzlich galt es in den 1990er Jahren, Fördergelder zu beantragen und so die Projekte zu sichern. Die Aktivist*innen institutionalisierten und professionalisierten ihre Arbeit. Und das war angesichts der vielen Herausforderungen, vor denen die Frauen* im Osten nun standen, auch notwendig. Fühlte sich doch ein Großteil von ihnen in ihrem Selbstverständnis um dreißig Jahre zurückgeworfen – da das nun bundesweit geltende Grundgesetz beispielsweise das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche auch für die ostdeutschen Frauen massiv eingeschränkt. Dabei waren Schwangerschaftsabbrüche in der DDR seit 1972 legal gewesen. Mit dem Einzug einer jüngeren Generation veränderte sich die Arbeit der Frauenzentren und Einrichtungen. Sie versuchen die Erfahrungen der ost – wie westdeutschen Frauenbewegung zusammenzuführen und differenzierte Bilder von Gleichberechtigung zu leben. So dass sich so grundlegende Fragen wie nach dem Recht auf körperliche Selbstbestimmung oder der Finanzierbarkeit von Kindergartenplätzen selbstverständlich vereinen lassen mit Themen wie geschlechtergerechter Sprache oder der gerechten Aufteilung von Care Arbeit.

In der DDR gab es sowohl eine staatliche als auch mehrere nichtstaatliche Frauenbewegungen. So war der „Demokratische Frauenbund Deutschlands“ (DFD) eine Massenorganisation unter Führung der amtierenden Sozialistischen Einheitspartei (SED). Um sich unabhängig von dessen staatlichen Strukturen zu machen, entstanden Ende der 1970er Jahre mehrere Strömungen, im Rahmen derer sich die Frauen* eigenständig organisierten – was in der DDR so nicht erwünscht war. 

Mit den „Frauen* für den Frieden“ entstand eine Gruppe, die Teil der Friedensbewegung war und in Städten wie Leipzig, Dresden, Schwerin oder Erfurt wirkte. Daneben gab es die kirchlichen Frauengruppen, die zurück auf traditionelle Frauenarbeit der Kirchen gingen. Und da Homosexualität in der DDR tabuisiert war, stellten die neugegründeten Lesbengruppen einen wichtigen Schutzraum für Frauen* dar. 

Ab Mitte der 1980er Jahre vernetzten sich die unterschiedlichen Gruppen und Akteur*innen zunehmend untereinander. So wurden neue Kontakte geknüpft, es entwickelte sich landesweiter Austausch und regelmäßige Veranstaltungen über die eigene Region hinaus. Beispielsweise veranstalteten die Lesben „Arbeitskreis Homosexualität in der Kirche“ seit 1985 das Dresdner Frauenfest für Lesben. Dabei waren die Gruppen und Strömungen der unabhängigen Frauenbewegung stets der Überwachung durch den Staat ausgesetzt, der das Ziel hatte, sie zu zersetzen. Die Akteur*innen setzten sich daher mit großem persönlichen Risiko für Gleichberechtigung in der Gesellschaft ein.

Mit dem Hochgefühl und der Aufbruchstimmung der „Wende“ glaubten die Frauengruppen der DDR daran, die Gesellschaft endlich mitgestalten zu können. Es entstanden viele Frauenzentren und weitere Orte, in denen die Aktivist*innen wirkten. So gründete beispielsweise Karin Dauenheimer das Frauen*bildungszentrum in Dresden. Sie war eine der bekanntesten Vertreterinnen der städtischen Frauenbewegung und hatte noch in der DDR den „Arbeitskreis Homosexualität in der Kirche“ gegründet. 

Bald jedoch hatte die Realität die Frauen* eingeholt: Arbeitslosigkeit, Existenzangst und die permanente Auseinandersetzung mit Feministinnen aus dem Westen der Republik erschwerten die Arbeit. Denn die Ostfrauen galten im Westen als naive Muttis, während die Westfrauen als arrogante Emanzen wahrgenommen wurden. Zusätzlich galt es in den 1990er Jahren, Fördergelder zu beantragen und so die Projekte zu sichern. Die Aktivist*innen institutionalisierten und professionalisierten ihre Arbeit. Und das war angesichts der vielen Herausforderungen, vor denen die Frauen* im Osten nun standen, auch notwendig. Fühlte sich doch ein Großteil von ihnen in ihrem Selbstverständnis plötzlich um dreißig Jahre zurückgeworfen – da zum Beispiel das nun bundesweit geltende Grundgesetz das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche auch für die ostdeutschen Frauen massiv eingeschränkte. Dabei waren Schwangerschaftsabbrüche in der DDR seit 1972 legal gewesen. 

Mit dem Einzug einer jüngeren Generation veränderte sich die Arbeit der verschiedenen Frauenzentren und Einrichtungen. Sie versuchen die Erfahrungen der ost – wie westdeutschen Frauenbewegung zusammenzuführen und differenzierte Bilder von Gleichberechtigung zu leben. So dass sich so grundlegende Fragen wie nach dem Recht auf körperliche Selbstbestimmung oder der Finanzierbarkeit von Kindergartenplätzen selbstverständlich vereinen lassen mit Themen wie geschlechtergerechter Sprache oder der gerechten Aufteilung von Care Arbeit.

Was sind Frauenzentren?

Als öffentliche Orte des Austauschs sind Frauenzentren bundesweit vertreten. Sie sind wichtige Einrichtungen, die ihre jeweiligen Regionen mitgestalten. In ihren Räumen findet Kultur, Bildung, Beratung und zwischenmenschlicher Austausch statt.

Zuallererst sind Frauenzentren Orte der Begegnung. Hier haben interessierte Frauen* die Möglichkeit einander kennen zu lernen und sich auszutauschen, aber auch Unterstützung und Beratung in allen Lebenslagen zu erhalten. Außerdem sorgen Sportkurse, Bildungs- oder Kulturangebote für den langfristigen Erhalt der körperlichen und seelischen Gesundheit von Frauen*. Die Besucherinnen finden hier Verbündete, stärken eigene Kompetenzen und knüpfen so neue Netzwerke, um auch über das Frauenzentrum hinaus gesellschaftspolitisch wirken zu können.

Damit sind Frauenzentren auch ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung von Gleichstellungsarbeit. Das heißt konkret, dass durch ihre Arbeit die Gesellschaft für geschlechtergerechte Anliegen sensibilisiert wird. So zum Beispiel dem Abbau der strukturellen Benachteiligungen von Frauen* in allen Bereichen des Lebens wie auch der öffentlichen Wahrnehmung von Gewalt gegen sie. Die Räume stehen allen Frauen* offen, unabhängig von Alter, Nationalität, Ethnie, Ausbildung oder Religion. 

Das ist vor allem wichtig, weil es nur noch wenige öffentliche Orte gibt, an denen Menschen zusammenkommen können ohne, dass etwas gekauft oder konsumiert werden muss. Aufgrund ihrer Einbindung in verschiedene Netzwerke sind Frauenzentren wichtige öffentliche Akteure. Je nach Angebot und Profil der einzelnen Einrichtungen, werden auch Männer* , Kinder und Jugendliche angesprochen.

Zuallererst sind Frauenzentren Orte der Begegnung. Hier haben interessierte Frauen* die Möglichkeit, einander kennenzulernen und sich auszutauschen – aber auch Unterstützung und Beratung in allen Lebenslagen zu erhalten. Außerdem sorgen Sportkurse, Bildungs- oder Kulturangebote für den langfristigen Erhalt der körperlichen und seelischen Gesundheit von Frauen*. Die Besucher*innen finden hier Verbündete, stärken eigene Kompetenzen und knüpfen so neue Netzwerke, um auch über das Frauenzentrum hinaus gesellschaftspolitisch wirken zu können.

Damit sind Frauenzentren auch ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung von Gleichstellungsarbeit. Das heißt konkret, dass durch ihre Arbeit die Gesellschaft für geschlechtergerechte Anliegen sensibilisiert wird. So zum Beispiel dem Abbau der strukturellen Benachteiligungen von Frauen* in allen Bereichen des Lebens, wie auch der öffentlichen Wahrnehmung von Gewalt gegen sie. Die Räume stehen allen Frauen* offen, unabhängig von Alter, Nationalität, Ethnie, Ausbildung oder Religion. 

Das ist vor allem wichtig, weil es nur noch wenige öffentliche Orte gibt, an denen Menschen zusammenkommen können ohne, dass etwas gekauft oder konsumiert werden muss. Aufgrund ihrer Einbindung in verschiedene Netzwerke sind Frauenzentren wichtige öffentliche Akteure. Je nach Angebot und Profil der einzelnen Einrichtungen, werden auch Männer* , Kinder und Jugendliche angesprochen.

Feminismus im Alltag

Feminismus ist eins von den Wörtern, die die meisten Menschen schon einmal gehört haben, von denen aber die wenigsten wissen, was sie tatsächlich bedeuten. Sein Ziel ist eine gerechte Gesellschaft für alle, in der jede*r selbstbestimmt und sicher leben kann. Was das im einzelnen bedeutet und warum im Alltag alle von einer feministischen Gesellschaft profitieren würden, erklären wir regelmäßig anhand von Beispielen unter dieser Rubrik.

Anstehen

Frauen* sind es gewohnt, vor der Toilette Schlange zu stehen. Diese banale Tatsache hat einen nennenswerten Grund: Gleichgroße Männertoiletten können aufgrund der ...

Frieren

Die Formel, nach der die Durchschnittstemperatur in Büroräumen berechnet wird, wurde in den 1960er Jahren anhand der Stoffwechselrate eines durchschnittlich 40 jährigen ...

Unfallgefahr

Als Fahrerinnen eines Autos haben Frauen* ein höheres Verletzungsrisiko als Männer*, obwohl jene statistisch gesehen häufiger in Unfälle verwickelt sind. Ein Grund ...

Arztbesuch

Frauen* erhalten überdurchschnittlich oft Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen, wenn ihre Symptome nicht denen der Männer* entsprechen - eben den klassischen. Was in der ...

Spracherkennung

Spracherkennungssoftware wird aus der Perspektive von Männern* programmiert. Eine Studie der University of Washington fand heraus, dass die Spracherkennungssoftware von Google männliche ...
Neugierig geworden? Weitere Beiträge findet ihr hier.

Feminismus im Alltag

Regionale Träger & Projekte

Viele der Aktivist*innen der ersten Stunde konnten ihre Projekte nach 1989 institutionalisieren. Ihnen gelingt es bis heute, politisch und gesellschaftlich in Dresden zu wirken. Sie sichern damit wichtige Angebote für oftmals benachteiligte Menschen in der Stadt. Eine kleine Auswahl findet sich hier.

Frauen - Gesundheitszentrum Medea e.V.

Beratung und Information von Frauen* und Mädchen* ab 6 Jahren, um sie in ihrer Eigenkompetenz zu ermutigen, und auf einem selbstbestimmten Weg zu unterstützen

Eine Zeichnung von 5 Frauen. Die Frauen haben lange Haare. Die Frauen tragen Hosen und kurze Hemden.

*Sowieso * - Frauen für Frauen e.V.

Stärkung von Frauen* auf individueller, zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Ebene

Kreative Werkstatt

Ein Ort der gestalterischen Betätigung, des Experimentierens, der Begegnung und der Bildung

Frauenstadtarchiv

Vermittlung und Bewahrung der Frauengeschichte Dresdens und Umgebung

Gender Kompetenz Zentrum

Vernetzung und Stärkung von Akteur*innen für die Gleichstellungsarbeit Frauenförderwerk e.V. - Förderung der Gleichstellung von Frauen* und Mädchen* zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Situation von Frauen*

Frauenförderwerk

Beitragen zur Verbesserung der sozialen und insbesondere der beruflichen Situation von Frauen* durch die Förderung der Gleichstellung von Frauen* und Mädchen* in der Gesellschaft.

Frauenbildungs-Zentrum

Bildungs- und Begegnungsangebote um Nutzer*innen auf ihrem Weg zu einer selbstbestimmten, partizipativen und geschlechterbilder unabhängigen Lebensweise zu unterstützen und sie miteinander vernetzen

Lebendiger leben! e. V.

Förderung eines selbstbestimmten Lebens von Frauen* und Mädchen* mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen

Gerede e.V.

Interessenvertretung für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und Menschen mit vielfältigen Lebensweisen sowie deren Angehörige.

Eine Zeichnung von 3 Frauen. 2 Frauen tragen Kopf-Tücher.

Weitere Beratungsangebote

Weitere Angebote zum Thema Beratung

Über die verschiedenen Projekte hinaus gibt es eine große Anzahl weiterer Beratungsangebote in Dresden. Sie beraten ihre Besucher*innen in allen Lebenslagen, mit verschiedenen Schwerpunkten, auf Wunsch anonym, telefonisch oder persönlich.

Studentenwerk Dresden

Sozialberatung, Rechtsberatung und Studium mit Kind

Opferhilfe Sachsen e.V.

Beratung und Begleitung von Straftaten, deren Angehörigen und Zeugen

Papaseiten

Beratung von Unternehmen, was familienbewusste Unternehmenspolitik für Väter beinhaltet und welche Methoden und Möglichkeiten dabei eine wichtige Rolle spielen

Beratungsstelle Ausweg

AWO - Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien

Lebendiger leben! e.V.

Beratung zu SGB IX

Malwina e. V.

Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche, Familien , Alleinerziehende

2 Frauen sitzen an einem Tisch vor einem großen Fenster. Die Frauen haben lange Haare und Papier und Stift in der Hand.

Frauenschutzhaus Dresden

Beratung, Hilfe & Schutz bei häuslicher Gewalt

Alleinerziehenden Netzwerk Dresden

Unterstützung von Alleinerziehenden

Frauenbildungs- Haus Dresden e. V.

Beratungsstelle für Frauen ohne Erwerbsarbeit

Männernetzwerk Dresden e.V.

Rechts-, Bürgergeld-, Psychosoziale-, Fach-, Väter-, Täter-, Opferberatung

Ausländerrat Dresden

Beratung von Geflüchteten und Migrant*innen in Fragen von Arbeit, Wohnen, Familie, sozialen Leistungen

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